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Chères et chers collègues: Elitäre Aussprache und Politik
28 April | 17:15
kostenfrei
Die Aussprache französischer Spitzenpolitiker:innen kann einerseits als Demonstration von kulturellem Kapital, das die souveräne Beherrschung der Prestige-Varietät des français cultivé bedeutet, interpretiert werden. Letzteres zeichnet sich durch eine Reihe von als „elitär“ konnotierten Variablen aus, zu der u.a. die maximalistische Realisierung der liaison (z.B. die Aussprache von trop aimable als [tʁɔpɛmablə]) oder die hyperkorrekte Realisierung von Geminaten (z.B. illusion als [illyˈzjɔ̃]) gezählt werden können. Andererseits kann eine weniger starke Präsenz dieser Prestige-Marker auch als mehr oder weniger bewusste „Informalisierung“ der Aussprache gedeutet werden, mit der Politiker:innen „Nahbarkeit“ oder „Volksnähe“ evozieren.
Anke Grutschus präsentiert in ihrem Vortrag die Ergebnisse einer soziophonetisch perspektivierten Fallstudie, die die Aussprache des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in unterschiedlichen Kommunikationssituationen (von Fernsehansprachen über Wahlkampfreden bis hin zu Interviews) analysiert und untersucht, wie variabel der Einsatz der genannten Prestige-Marker tatsächlich ist.
Der Vortrag wird in Präsenz an der Universität Rostock und interuniversitär im Zoom-Raum des Campus Nord für Frankreich und Frankophonie (CaNoFF) angeboten.
Zoom-Link: https://uni-rostock-de.zoom-x.de/j/63949757380?pwd=0MKWuasHg4sqE5KegebbmUnB0QUXTa.1
Meeting ID: 639 4975 7380
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